Freitag, 1. April 2016

Münster Journal: Schulen können Kampagne ganzjährig nutzen

Alkohol gilt als „die“ Einstiegsdroge. Wenn man Werbung über Alkohol im Fernsehen sieht, glaubt man schnell, ohne ihn hat man nie Spaß. Dass das nicht so ist, möchte das Projekt „Voll ist out“ aufzeigen.
„Wir wollen Schülerinnen und Schüler stark machen und das Einstiegsalter beim Alkoholkonsum hinauszögern“, beschreibt Projektleiterin Brigitte Klute vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien das Ziel der städtischen Präventionsarbeit an Schulen. Diese können dafür die zahlreichen Bausteine der Kampagne „Voll ist out“ nutzen. Und das ganzjährig, nicht nur in der „Voll ist out“-Hochphase, der Karnevalszeit. Aktuell laufen in Münsters Förderschulen verschiedene Aktionen.
Beim Hiphop-Workshop an der Albert-Schweitzer-Schule beispielsweise haben sieben 14- bis 15-jährige Schüler den Rap „Was ist los, Mann“ geschrieben und eingesungen. Dank der professionellen Anleitung Daniel Schneiders von der Rapschool NRW ist das Ergebnis reif für die sozialen Medien. Dabei war den Jungen vor dem Workshop eher mulmig. Jetzt sind sie mächtig stolz und mutig genug, am 31. Mai, dem Weltnichtrauchertag, gleich den nächsten Rap zu zeigen – öffentlich in der Innenstadt. Ein starkes Selbstbewusstsein ist wichtig, wenn Kinder und Jugendlichen Nein sagen sollen zum Alkohol. Je länger sie das tun, desto besser. Denn: In der Pubertät ist das Gehirn besonders empfänglich für die Stoffe, die das Belohnungszentrum aktivieren. Das Suchtrisiko ist höher als bei Erwachsenen.
Die Zehntklässler der Hiltruper Uppenbergschule haben für ihre Mitschüler in den Pausen „Yellow Submarine“ und Frischekick“ gemixt – coole Drinks ohne Prozente. Die Klassen 8 bis 10 haben außerdem witzige Fotos zum Spaß ohne Alkohol inszeniert und sich damit beim „Voll ist out“-Wettbewerb beworben. Beim Besuch der städtischen Drogenhilfe durften sie Fragen an Selbsthilfe-Fachleute stellen, sehr persönliche sogar. Anhand einer lebensechten Babypuppe erfuhren sie zudem, warum in der Schwangerschaft null Promille angesagt sind. „Das Programm kommt bei unseren Kindern und Jugendlichen super an“, resümiert Schulsozialpädagogin Claudia Uhrhan.
Die Richard-von-Weizsäcker-Schule setzt auf „Voll ist out“ in einer Unterrichtseinheit mit dem provokanten Titel „Endlich 16. Endlich Alkohol“. Beratungslehrerin Susanne Jacobi arbeitet seit Jahren mit Elementen der Kampagne, um bei älteren Jugendlichen für den verantwortlichen Umgang mit Alkohol zu werben.
Der Fachdienst Suchtprävention hat die „Voll ist out“-Materialien an die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf angepasst. „Vom Stoff her auf das Wesentliche reduziert, anschaulich und eindeutig, mit klarem Ziel und greifbarem Ergebnis – so funktioniert es“, sagt Brigitte Klute.


Fazit: Voll ist voll krassmäßig out.


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