Dienstag, 19. April 2016

Hamburger Abendblatt: Klöbener Krötenpfuhl -original verkorkst: Loriots Fantasieweine helfen dem Roten Kreuz in Bremen. Eine Flasche des Außenministers wurde jetzt für 402 Euro versteigert



Ach was, Frau Hoppenstedt muss sich geirrt haben – als sie im heimischen Wohnzimmer am Weinglas nippte und ein "pelziges Gefühl" auf der Zunge spürte. Oder war der Klöbener Krötenpfuhl wirklich verkorkt? Äh, verkorkst? Nein, das wäre Herrn Blümel, dem schluckfreudigen Weinvertreter, doch aufgefallen! Jedenfalls solange er noch alle Sinne beisammen hatte und die Weinprobe noch nicht ins handfeste Besäufnis abgeglitten war.
Loriot hat mit dem legendären Sketch Fernsehgeschichte geschrieben. Und kein Weinhändler im In- oder Ausland fühlte sich beleidigt. Im Gegenteil. Loriots Fantasieweine gibt es längst zu kaufen, vom Krötenpfuhl über das Hupfheimer Jungferngärtchen bis zur Oberföhringer Vogelspinne. Gestern wurde bekannt: Die 100.000. Flasche ist online versteigert worden.
Die Riesling-Spätlese im 1,5-Liter-Magnum-Gefäß gehörte eigentlich unserem Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Die Flasche hatte er an der Mosel bei dem Besuch des Weingutes Cusanus Hofgut nahe Bernkastel-Kues geschenkt bekommen. Veredelt mit dem Steinmeier-Autogramm erlöste der Tropfen 402 Euro. Das Geld geht an die Flüchtlingshilfe des Roten Kreuzes in Bremen.
Die norddeutschen Rotkreuzler verkaufen auch sonst die Loriot-Weine aus dem Sketch, dank einer Lizenz der Loriot Design GmbH. So fließen von jeder veräußerten Flasche mindestens 1,50 Euro in den guten Zweck.
Die Etikett-Bezeichnung Pahlgruber & Söhne steht für Qualität – samt der Zeichnung des Loriot-Männchens und dem Zitat "... abgezapft und originalverkork(s)t ...". Die 0,75-Liter-Flasche Riesling oder den Spätburgunder­/Dornfelder-Qualitätswein gibt es für 9,90 Euro, die Riesling-Spätlese kostet 12 Euro. Und keine Spur von verkorkst: Die Spätlese wurde sogar schon mit der Goldenen Kammerpreismünze ausgezeichnet.
Im weltweit einzigen Weingut des Roten Kreuzes arbeiten auch Menschen mit Behinderung und sozialen Schwierigkeiten. Ein weiterer Grund, um mit Blümel anzustoßen: Wohlsein!


Fazit: Guter Tropfen höhlt den Stein.

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