Sonntag, 6. März 2016

Merkur.de: Betrunken im Gleisbett. Von S-Bahn erfasst: 33-Jährige überlebt

Eine 33-jährige Frau ist am Freitagmorgen bei Höhenkirchen-Siegertsbrunn von einer S-Bahn erfasst worden. Dabei hatte die stark betrunkene Frau riesiges Glück: Sie erlitt nur leichte Verletzungen.


Kurz nach 2 Uhr hat der Lokführer einer S 7 einen Personenunfall zwischen Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Dürrnhaar gemeldet. Beinahe zeitgleich ging bei der Leitstelle der Deutschen Bahn eine Meldung ein, dass sich eine verletzte Person am Bahnsteig in Höhenkirchen-Siegertsbrunn befindet. Daraufhin begaben sich laut Pressebericht zahlreiche Einsatzkräfte von Landes- und Bundespolizei sowie des Rettungsdienstes und der Deutschen Bahn zum Einsatzort. Es stellte sich heraus, dass eine 33-jährige Polin gegen 0.40 Uhr mit der S-Bahn den Haltepunkt Höhenkirchen-Siegertsbrunn erreicht hatte. Sie war von Bahnsicherheitsmitarbeitern gesehen worden. Etwa 1,5 Stunden später erkannte der S-Bahn-Lokführer eine Person im Gleis und leitete eine Schnellbremsung ein. Trotzdem erfasste die S-Bahn die Person. Unmittelbar nachdem die S-Bahn zum Stehen gekommen war, machte sich der Triebfahrzeugführer auf die Suche nach der Person, die er als Mann erkannt haben will. 

Wenig später traf eine Steife der Bahnsicherheit eine stark alkoholisierte 33-jährige Polin am Haltepunkt an. Wie sich später herausstellte, hatte sie 3,9 Promille Alkohol im Blut. Sie hatte mehrere Verletzungen und musste vom Rettungsdienst versorgt und in die Klinik transportiert werden. Die Rettungskräfte wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, ob es sich bei der Frau um eine von der S-Bahn angefahrene Person handelte oder ob sich noch eine andere Person im Gleisbereich befand. Deswegen wurde die Bahnstrecke Richtung Dürrnhaar abgesucht und dazu auch ein Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt. 


Im abgesuchten Bereich wurden wenig später ein Handy eines Mannes gefunden. Die Rettungskräfte mussten zunächst davon ausgehen, dass es sich bei diesem Mann um eine von der S-Bahn erfasste Person handelte und durchsuchte die angrenzenden Waldstücke. Zwischenzeitlich konnte eine Streife der Bundespolizei die 33-Jährige im Krankenhaus befragen. Sie gab an, allein unterwegs gewesen und von der S-Bahn angefahren worden zu sein. Aufgrund der Handydaten konnte auch der Mann dem es gehörte ausfindig gemacht werden. Er lag schlafend im Bett und freute sich, dass die Polizei sein verloren gegangenes Mobiltelefon gefunden hatte. 


Nach Auskunft der Ärzte wurde die 33-jährige Polin nur leicht verletzt. Sie hatte unwahrscheinliches Glück und erlitt nur Prellungen am Körper sowie eine Platzwunde. 


Warum die Frau in den Gleisbereich geriet, und was sie in Höhenkirchen-Siegertsbrunn während der mehr als 1,5 Stunden vor dem Unfall machte, konnte sie nicht schlüssig erklären. Die Strecke war von 2.05 Uhr bis 4.25 Uhr gesperrt. 


Aufgrund der Betriebsruhe kam es zu keinen Auswirkungen im S-Bahnverkehr. Gegen die Frau wird nun wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.


Diagnose: Filmriss


Zum Bericht des Münchener Merkur 

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