Auf eine Reise rund um das Für und Wider des Alkoholkonsums ist am Donnerstag im Kloster Bronnbach der Würzburger Thomas Polak mit seinen Zuhörern gegangen.
»Alkohol - Kultur und Abhängigkeit« lautet eines der Themen des Wissenschaftlers. Er gehört zum Stab des Zentrums für Psychische Gesundheit an der Universität Würzburg.
Hohe soziale Toleranzschwelle»Was bewegt Menschen, etwas zu tun, von dem wir sie abbringen wollen?«, ist die zentrale Frage Polaks, der in seiner klinischen Praxis täglich mit den negativen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums befasst ist. Deutschland gehört in der Sozialisation des Alkohols zu jenen Kulturkreisen mit einer hohen sozialen Toleranzschwelle gegenüber Alkohol. In vielen Situationen gehört er einfach dazu: irgendwo zwischen Begrüßungsschnaps und Absacker. »Es gibt Trinklieder, aber keine Tabaklieder«, stellt Polak fest und fragt nach dem Warum. Schon 8000 Jahre vor Christi Geburt soll das erste Bier gebraucht worden sein, gerade für Literaten, Musiker und Künstler ist Alkohol oft der Brennstoff ihrer Inspiration. Die Liste über Hemingway, Beethoven, Van Gogh bis hin zu Curt Cobain und Amy Winehouse ist lang, der Ausgang meist tragisch.
Schon die Bibel und der Koran haben eine Meinung zum Alkohol. Früher diente er meist als Begleiter ritueller Handlungen und war selten verfügbar. Das hat sich im Laufe der Jahre allerdings geändert. Spätestens mit der Erfindung des Branntweines im 16. Jahrhundert und der ständigen Verfügbarkeit haben die Probleme begonnen, die sich in sozialen Katastrophen und Schockbildern zerfressener Organe manifestieren, wie der Wissenschaftler sie in Bronnbach gezeigt hat.
Rezeption ist unterschiedlich
Nicht jeder wird jedoch körperlich oder seelisch abhängig. »Es hat nichts mit der Willensstärke des Betreffenden zu tun«, sagt Polak. Es gibt eine Reihe von Indikatoren für Abhängigkeit, die Weltgesundheitsorganisation hat sie festgelegt. Zwanghaftes Verlangen gehört dazu, immer mehr zu brauchen, keine Kontrolle mehr zu haben, andere Dinge oder Menschen während der Sucht zu vernachlässigen. »Abhängigkeit ist eine Krankheit«, sagt Polak. Sie speise sich nur zu einem Teil aus äußeren Einflüssen, zum anderen aber aus medizinischen. Von Mensch zu Mensch ist die Rezeption der Suchtstoffe im Gehirn unterschiedlich. Es geht in der Hauptsache um den Wohlfühlbotenstoff Dopamin. Manche Menschen schütten im Zusammenhang mit Rauschmitteln sehr viel davon aus, andere weniger.
Polak schätzt, dass rund zehn Millionen Deutsche gefährdet sind, zwei Millionen müssten als alkoholabhängig gelten. Rund zehn Prozent von ihnen seien in Therapie. Ein »Weg-von-der-Sucht« sei aber möglich. »Es gibt gute therapeutische Möglichkeiten«, sagt Polak.
Schon die Bibel und der Koran haben eine Meinung zum Alkohol. Früher diente er meist als Begleiter ritueller Handlungen und war selten verfügbar. Das hat sich im Laufe der Jahre allerdings geändert. Spätestens mit der Erfindung des Branntweines im 16. Jahrhundert und der ständigen Verfügbarkeit haben die Probleme begonnen, die sich in sozialen Katastrophen und Schockbildern zerfressener Organe manifestieren, wie der Wissenschaftler sie in Bronnbach gezeigt hat.
Rezeption ist unterschiedlich
Nicht jeder wird jedoch körperlich oder seelisch abhängig. »Es hat nichts mit der Willensstärke des Betreffenden zu tun«, sagt Polak. Es gibt eine Reihe von Indikatoren für Abhängigkeit, die Weltgesundheitsorganisation hat sie festgelegt. Zwanghaftes Verlangen gehört dazu, immer mehr zu brauchen, keine Kontrolle mehr zu haben, andere Dinge oder Menschen während der Sucht zu vernachlässigen. »Abhängigkeit ist eine Krankheit«, sagt Polak. Sie speise sich nur zu einem Teil aus äußeren Einflüssen, zum anderen aber aus medizinischen. Von Mensch zu Mensch ist die Rezeption der Suchtstoffe im Gehirn unterschiedlich. Es geht in der Hauptsache um den Wohlfühlbotenstoff Dopamin. Manche Menschen schütten im Zusammenhang mit Rauschmitteln sehr viel davon aus, andere weniger.
Polak schätzt, dass rund zehn Millionen Deutsche gefährdet sind, zwei Millionen müssten als alkoholabhängig gelten. Rund zehn Prozent von ihnen seien in Therapie. Ein »Weg-von-der-Sucht« sei aber möglich. »Es gibt gute therapeutische Möglichkeiten«, sagt Polak.
Fazit: Dopamin - der fröhliche Bote
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