Montag, 14. März 2016

Merkur.de :Verkehrsbilanz der Polizei

Die Dachauer Polizei hat die Verkehrsbilanz für das Jahr 2015 vorgestellt. Die schlechte Nachricht: Die Zahl der Unfälle steigt seit Jahren stetig. Die gute Nachricht: Es sterben immer weniger Menschen im Verkehr.

Einmal kurz nicht aufgepasst – und schon kracht es. Im Landkreis Dachau sind vergangenes Jahr 4658 Unfälle passiert. Das geht aus der Verkehrsbilanz hervor, die die Polizeiinspektion Dachau jetzt vorgelegt hat. Demnach hat sich die Zahl der Unfälle in den letzten Jahren stetig erhöht: 2011 waren es noch nur 4066, jetzt sind es fast 600 mehr.

Eine Entwicklung, die besorgniserregend erscheint. Doch: Obwohl es immer mehr Unfälle gibt, sterben immer weniger Menschen im Straßenverkehr. Nur fünf Verkehrstote gab es im Jahr 2015. Im Jahr zuvor waren es zehn Menschen. Zum Vergleich: 1980 starben 42 Menschen bei Unfällen im Landkreis Dachau.
Dafür gibt es immer mehr Verletzte. 923 Menschen verletzten sich 2015 bei einem Unfall, das sind 23 mehr als im Vorjahr. Noch im Jahr 2011 haben sich weniger als 800 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt.
Neben den Grunddaten ging die Verkehrsbilanz auf einige weitere Aspekte ein.
Immer weniger Landkreisbürger fahren betrunken. Nur 47 Unfälle sind 2015 passiert, weil der Fahrer alkoholisiert war. Das sind über 30 Prozent weniger als 2014, damals waren es 69. Im Jahr 1980 gab es sogar 190 Unfälle mit 164 Verletzten. Vergangenes Jahr wurden bei Alkoholunfällen nur 30 Personen verletzt.
Was Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit angeht, ist die Entwicklung nicht so positiv wie beim Alkohol. Letztes Jahr hat es deswegen 172 Mal gekracht. Das sind 14 Geschwindigkeitsunfälle mehr als 2014. Immerhin eine gute Sache gibt es: Ums Leben gekommen ist wegen Rasern niemand, im Gegensatz zu 2014, als es aus diesem Grund fünf Tote gab.
Bauen junge Autofahrer ohne Erfahrung oder ältere Autofahrer mit körperlichen Beeinträchtigungen mehr Unfälle? Eine Frage, die polarisiert. In Dachau waren 2015 die Fahranfänger (18 bis 24 Jahre) an acht Prozent aller aufgenommenen Unfälle beteiligt. In 213 Fällen waren die jungen Fahrer schuld oder mitschuld. 186 Personen wurden verletzt, ein junger Verkehrsteilnehmer starb. Rund 20 Prozent aller Unfälle mit Verletzten wurden von Fahranfängern verursacht.
Die Senioren zwischen 65 und 99 Jahren haben 236 Unfälle verursacht oder mitverursacht. Bei diesen Unfällen verloren drei Menschen das Leben, und 128 Personen wurden verletzt. Knapp 14 Prozent aller Unfälle mit Verletzten und 60 Prozent der tödlichen Unfälle wurden also von Senioren verursacht.
Die Zahl der Unfälle, an denen Motorradfahrer beteiligt waren, sank 2015 von 117 auf 99. Von den 99 Unfällen wurden 60 von den Bikern verursacht. Es wurden insgesamt 93 Personen verletzt. Zum Glück kam 2015 im Landkreis Dachau kein Motorradfahrer im Straßenverkehr ums Leben.
Ein Radfahrer starb dagegen bei einem Unfall. Die Zahl der Fahrradunfälle (ohne Kleinunfälle) ist 2015 von 201 auf 211 gestiegen. Es gab 180 Verletzte.
Im Landkreis Dachau gab es 2015 acht Schulwegunfälle. Dabei wurden acht Kinder verletzt.
Wer einen Unfall verursacht, muss dafür gerade stehen – eigentlich selbstverständlich. Doch bei 920 Unfällen hat sich 2015 der Unfallverursacher aus dem Staub gemacht, ohne seinen Namen zu hinterlassen. Das sind zwar 24 Unfallfluchten weniger als im Vorjahr, es ist aber immer noch eine sehr hohe Zahl. Zum Vergleich: 2011 gab es knapp 800 Unfallfluchten. Die Aufklärungsquote ist niedrig: Nur rund 36 Prozent der Unfallfluchten wurden im letzten Jahr aufgeklärt.


Fazit: Suff rückläufig als Unfallursache.


Zum Bericht des Merkur

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