Dienstag, 15. März 2016

Hamburger Abendblatt: Offen gesagt: Freibier (f)liegt in der Luft

Eigentlich ist es mir gleich, ob ein Konzert in einem kleinen Club oder in einer Arena über die Bühne geht. Gute Musik ist gute Musik. Mit einem feinhopfigen Unterschied: das Bier. Das gehört schon dazu an einem schönen Abend, und je kleiner das Konzert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es in der Flasche und nicht im drögen Becher bekommt.

Das ist nicht nur eine Sache der Logistik, weil für 10.000 Zuschauer in der Arena der Nachschub laufen muss. Sondern es ist natürlich auch der Sicherheit geschuldet. Denn mehr Fans bedeutet auch mehr potenzielle Voll-Trottel,  die ihren Becher, am besten noch mit einem schalen Rest “Spuckschluck“, auf dem Laufweg entsorgen. Oder auch mehr als halb voll, weil man ja so ausgelassen, wild und rebellisch ist. Oder sauer wie gerade beim Auftritt von Rapper Moneyboy in Wien. Der kam Stunden zu spät auf die Bühne, erntete einen Becherhagel und warf seinerseits zurück. Völkerball.

Aber Leute, es ist kein Rock 'n' Roll, bei einer harmlosen wie Madsen kürzlich im Mehr! Theater halbvolle Becher segeln zu lassen. Gebt mir die Kanne doch direkt in die Hand, wenn Euch das - teure - Zeug zu herb ist im Vergleich zum Fernet-Fanta auf dem Vorglüh-Hinweg. Geben, nicht werfen. Ich habe nicht so gute Reflexe wie der Sänger John Coffey, der im Juni bei einem Festival einen heranrauschenden Becher lässig aus der Luft fischte - und leerte. Das ist Rock 'n' Roll. zum Wohl.


Fazit: Der Redakteur ist Profi-Trinker.

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