Dienstag, 8. März 2016

Badische Zeitung:Weinjahr 2015: Viel Zucker und etwas mehr Alkohol

Das gute Weinjahr 2015 hat wohl auch Folgen, die Weinfreunden nicht so gut schmecken werden: Die Weine des Jahres 2015 werden die Promillewerte etwas schneller nach oben treiben.

Wegen des hohen Zuckergehalts der Trauben werden die Weine häufig etwas alkoholreicher sein. Jedenfalls ist die Herstellung leichter Frühlings- und Sommerweine etwas schwieriger geworden. Nicht allen ist es gelungen, den Alkoholgehalt unter 12,5 Prozent zu halten. Das ist der Höchstwert, den der Badische Weinbauverband vorgibt für die Prämierung der besten Frühlings- und Sommerweine, die der Verband am Montag vorgestellt hat. "Wir sind auf die Anfragen, höhere Alkoholwerte ausnahmsweise zuzulassen, nicht eingegangen", sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Peter Wohlfarth.

Insgesamt haben sich Badens Winzer mit 111 Weinen um die Auszeichnung als "Spitze der badischen Frühlings- und Sommerweine" beworben. Im vergangenen Jahr waren es 177 Weine. Ausgezeichnet wurden schließlich 58 Weine, die meisten davon trocken. Vor allem Rivaner, Gutedel und Müller-Thurgau wurden angestellt. Am besten bewertet wurden ein Malterdinger Bienenberg, Weißwein Cuvee des Badischen Winzerkellers in Breisach, ein Rivaner des Weinguts Jörg Wiedemann in Sasbach und eine Scheurebe der Burkheimer Winzergenossenschaft.

Auch wenn die Winzer den Weinjahrgang 2015 bejubeln, der Weinmarkt gibt ihnen keinen Anlass zur Freude: Menge und Umsatz sind leicht zurückgegangen. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts um jeweils ein Prozent. Gleichzeitig seien die Verbraucher bereit gewesen, etwas mehr Geld für Wein auszugeben. Der Durchschnittspreis pro Liter Wein im gesamten Lebensmitteleinzelhandel, wo drei Viertel aller Weine gekauft werden, sei um zwei Prozent auf 2,97 Euro pro Liter gestiegen und für Weine aus deutschen Anbaugebieten um drei Prozent auf 3,23 Euro. Beim Erzeuger kauften die Verbraucher ihre Weine im Schnitt für 6,23 Euro pro Liter ein.

Die seit Beginn des Jahres geltenden neuen EU-Weinanbauregelungen sehen vor, dass in Deutschland 2015 genau 300 Hektar neue Rebberge angelegt werden dürfen. 1400 Anträge für 600 Hektar neue Anlagen sind dafür eingegangen. Obwohl Steillagen bevorzugt genehmigt werden, seien bundesweit dafür deutlich weniger Anträge gestellt worden als erwartet, sagte Wohlfarth. Er prophezeite, dass es kaum Veränderungen bei den Rebflächen geben werde. Der etwas komplizierten Auflagen wegen.


Fazit: Viel Zucker knallt gut.


Bericht der Badischen Zeitung

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