Noch nie haben in Deutschland so wenige Jugendliche geraucht wie im vorigen Jahr. Auch der regelmäßige Alkoholkonsum geht einer Studie zufolge weiter zurück.
Jugendliche greifen immer seltener zur Zigarette und zu Schnaps, Bier oder Wein. Das ist das Ergebnis einer gestern vorgestellten Studie zum Drogenkonsum junger Menschen in Deutschland. Sorge bereite allerdings weiterhin das so genannte Komasaufen Jugendlicher, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung,Marlene Mortler (CSU).
Im vergangenen Jahr rauchten der Untersuchung zufolge nur noch knapp acht Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen. Das ist der niedrigste Stand in dieser Altersgruppe seit Beginn der Vergleichsstudien vor mehr als 40 Jahren. 2010 waren es noch 11,7 und 2001 sogar 27,5 Prozent. Unter den 18- bis 25-Jährigen sei die Raucherquote mit aktuell 26,2 Prozent ebenfalls weiter rückläufig.
Nach Angaben der Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Heidrun Thaiss, nimmt auch der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab. Von den Zwölf- bis 17-Jährigen geben demnach aktuell 10,0 Prozent und von den 18- bis 25-Jährigen 33,6 Prozent an, mindestens einmal pro Woche Alkohol zu trinken. 2005 waren es noch 18,6 beziehungsweise 40,5 Prozent.
Mortler und Thaiss warnten vor dem nach wie vor verbreiteten Rauschtrinken. Bei den Männern zwischen 18 und 25 sind es fast 45 Prozent, die sich mindestens einmal im Monat gezielt betrinken, bei den Frauen ist es jede Dritte. Mortler wertete die Trends bei Alkohol und Tabak insgesamt als Erfolg diverser Präventionskampagnen. „Rauchen gehört nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen“, sagte sie.
Harte illegale Mittel spielen beim Drogenkonsum von jungen Erwachsenen nur eine geringe Rolle. Zwischen zwei und vier Prozent beschaffen sich Kokain, Ecstacy oder neue psychoaktive Substanzen („Legal Highs“). Die mit Abstand häufigste illegale Droge bleibt Cannabis. Jeder dritte junge Erwachsene und jeder zehnte Jugendliche hat Erfahrungen mit dem Kiffen. Mortler sprach sich vor diesem Hintergrund erneut gegen eine Legalisierung von Cannabis aus. Wer das fordere, sorge nur dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint griffen. „Cannabis als Medizin ja, Cannabis zum Spaß nein“, sagte Mortler.
Fazit: Alkohol und Nikotin sind die Analogmedien unter den Suchtmitteln. Die Drogen 2.0: Cannabis und Speed.
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